Der Einfluss von Körperübungen auf die Stimme

Das Instrument Stimme ist unser Körper.
Ist dieser optimal ausgerichtet, befindet sich in Wohlspannung, ist durchlässig, im Körper-
schwerpunkt ruhend und präsent, kann sich die Stimme erst richtig entfalten.

Während meines Gesangsstudiums lernte ich verschiedene körperorientierte Ansätze für Sängerinnen und Sänger kennen.
Diese zeigten deutliche Auswirkungen auf die Beweglichkeit, die Tragfähigkeit und den Klang der Sing- und Sprechstimme sowie auf den Atemfluss und das Atemvolumen.
Besonders profitierte ich von Übungen aus dem Qi Gong und Taijiquan, deren Einfluss auf die Singstimme ich seither erforsche.

In Workshops werden speziell auf das Singen ausgerichtete Übungen vermittelt, die im Körper eine Wohlspannung und ein Wohlgefühl erzeugen.
Ein entspannter Kiefer-, Schulter- und Nackenbereich zeigt positive Auswirkungen auf Kehlkopf und Zungenwurzel. Ein freier und offener Brustbereich kann das Zwerchfell entspannen und sich positiv auf den Atem auswirken. Durch die natürliche Aufrichtung von Becken und Wirbelsäule können sich Leichtigkeit und Feinschwingung im Klang und ein optimales Zusammenspiel der Diaphragmenkette entwickeln.

Mithilfe der Bewegungen werden Muskeln, Sehnen, Bänder, Faszien und Knochen gestärkt. Das Bindegewebe, welches beim Singen eine entscheidende Rolle spielt, wird elastischer. Die für den Gesang nötige Muskulatur und Struktur werden aufgebaut, unnötige Spannungen können sich lösen und eine Flexibilität in Körper und Klang entstehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: die für das Singen benötigte Muskulatur wird gestärkt und für den Gesang wichtige Elemente wie Konzentration und Präsenz, Körperbewusstsein und ein freier Stimm- und Atemfluss werden gefördert.